08. Juni 2012
Dass Festplatten statistisch gesehen früher oder später defekt werden ist ein Faktum. Welche Daten darauf unter welchem Betriebssystem gespeichert sind, ist für das Auftreten von Hardware-Fehlern völlig irrelevant.
Nicht dass Datenträger unter Linux weniger Defekte aufweisen: Doch durch die früher nicht sehr weitgehende Verbreitung von Linux-Systemen kam es auch zu statistisch weniger häufigen schweren Fällen für eine professionelle Datenrettung. Oft versuchen Linux-Anwender auch selbst, minimale Defekte zu bewältigen – freilich mit wechselndem Erfolg. Zwar gibt es eine ganze Anzahl an Open-Source-Tools zur Datenrettung, diese bilden jedoch einen großen Teil der Fälle nicht ab.
Doch die zunehmende Verbreitung von Linux im Server-Umfeld sowie in Speicher-Appliances für den SOHO und den privaten Bereich bringen auch zunehmend mehr Datenrettungsfälle mit sich. Das stellt Datenretter vor die Aufgabe, ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilung hochzufahren. So werden etwa Spezial-Verfahren zur Wiederherstellung von Daten auf EXT, ReiserFS, BTRFS (Butter FS) oder XFS entwickelt.
Die Datenrettung von Linux-basierten Servern und RAID-Systemen gewinnt daher kontinuierlich an Bedeutung. Insbesondere im Bereich der Speicher-Appliances fallen kleinere NAS-Systeme ins Gewicht, die den Dienst versagen. Häufig werden auch wichtige Daten ohne ein vorheriges Backup versehentlich gelöscht.
Um den Schaden eines dauerhaften Datenverlusts möglichst in Grenzen zu halten, benötigt man sehr spezielle Kenntnisse über Dateisysteme sowie deren internen Strukturen. Dank neuer Verfahren können nun sogar fragmentierte Dateien, Verzeichnisse oder auch ganze Datenbanken wiederhergestellt werden. Auch solche, die zum Beispiel per Befehl „rm -r“ rekursiv gelöscht wurden. Damit genießen Unternehmen und Privatpersonen, die Linux-Systeme im Einsatz haben, nun auch demselben Level an Sicherheit bei einer Datenrettung, wie sie schon lange für weit verbreitete Dateisysteme üblich ist.