Festplatten: Risiken bei Stürzen
13. Dezember 2024 - Sebastian Evers
Festplatten: Risiken bei Stürzen
Warum externe Festplatten und Notebooks besonders gefährdet sind
Festplatten in stationären Computern sind meist vor Stürzen sicher, da diese Geräte selten bewegt werden. Anders ist es bei externen Festplatten oder Festplatten in Laptops, die oft transportiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ältere Laptops mit Festplatte als Hauptspeicher oder als zusätzlicher Speicher neben einer Laptop-SSD handelt.
Externe Festplatten sind nach wie vor sehr beliebt, sowohl im privaten Bereich (z. B. für Fotos und Erinnerungen) als auch im geschäftlichen Umfeld (z. B. für Daten und Backups). Besonders durch Homeoffice und Geschäftsreisen werden externe Laufwerke häufig genutzt, um Daten zwischen Büro und Zuhause zu transportieren. Sie sind zudem eine wichtige Komponente der 3-2-1-Backup-Regel, da sie einfach, praktisch und kostengünstig sind.
Was passiert bei einem Sturz der Festplatte?
Schäden treten nicht selten verzögert auf
Ein Sturz kann bereits bei geringen Höhen zu schweren Schäden führen. Manchmal scheint die Festplatte nach dem Sturz noch zu funktionieren, was den Eindruck vermittelt, alles sei in Ordnung. Doch dieser Eindruck täuscht: Schäden durch einen Sturz breiten sich oft schleichend aus.
Die ersten Anzeichen sind:
- Die Festplatte reagiert langsamer.
- Einzelne Dateien lassen sich nicht mehr öffnen, kopieren oder verschieben.
- Verzeichnisse und Dateien verschwinden oder können nicht gelesen werden.
- Der PC/Mac oder Notebok/MacBook friert ein.
- Die Festplatte wird schlussendlich nicht mehr erkannt, da ein schwerwiegender Hardwarefehler vorliegt.
- Die Festplatte soll formatiert werden oder es liegen Gerätefehler vor.
- Ungewöhnliche Geräusche: Klicken, Piepen, Kratzen, Schleifen, Schaben etc.
Typische Schäden nach einem Sturz
Schreib-/Lesekopf und Magnetscheiben
- Head-Crash: Beim Aufprall können die Schreib-/Leseköpfe die empfindliche Oberfläche der Magnetscheiben berühren. Das führt zu:
- Beschädigungen der Schreib-/Leseköpfe (teilweise oder vollständig).
- Kratzer und Abrieb auf der Datenträgeroberfläche.
- Die freigesetzten Partikel können den Innenraum, die HDA sowie die Köpfe der Festplatte kontaminieren, was die Funktion weiter beeinträchtigt.
Lagerschaden und Platter-Stack
- Wenn sich die Magnetscheiben nach einem Sturz nicht mehr drehen und man einen Motorschaden vermutet, ist meistens eher das Lager der Festplatten-Spindel festgefahren oder die Spindel hat sich aufgrund des massiven Eigengewichtes des Platter-Stacks mit allen Magnetscheiben verbogen.
- Durch die Erschütterung können die Schreib-/Leseköpfe auch derart heftig auf den Magnetscheiben aufschlagen oder sich in der Parkrampe verkeilen und diese verbiegen, dass die Rotation hierdurch blockiert wird.
Verlust der Funktion beim Betrieb
Wenn die Festplatte während eines aktiven Schreib- oder Lesevorgangs herunterfällt, ist das Schadensrisiko noch größer:
- Die Köpfe schweben mit extrem geringem Abstand über der rotierenden Magnetscheibe (bei 5400 oder 7200 Umdrehungen pro Minute).
- Ein Kontakt kann zu tieferen Kratzern und schwerwiegenden Schäden an Köpfen und Plattern führen.
Empfehlung bei Sturz einer Festplatte
Nach einem Sturz sollte die Festplatte sofort vom Strom getrennt werden. Jede weitere Sekunde im Betrieb erhöht das Risiko, dass die Schäden schlimmer werden. Wenn Sie Geräusche wie Kratzen, Schleifen, Klackern oder Piepen hören, bedeutet das, dass die Festplatte bereits schwer beschädigt ist. Es ist verständlich, zu hoffen, dass die Festplatte sich wieder von selbst repariert und funktioniert. Doch diesen Impuls sollte man unterdrücken, denn jeder weitere Versuch, sie zu benutzen, kann den Schaden noch vergrößern. Lassen Sie die Festplatte unbedingt von Datenrettungs-Spezialisten wie Attingo Datenrettung überprüfen, um wichtige Daten zu retten und weiteren Schaden zu vermeiden.
Festplatte zersplittert im Sturz